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Nagold. Der Abschied von zuhause am ersten Ferientag fiel nicht schwer,
denn es regnete, und der zurückgelassene Garten war somit versorgt. Das erste Ziel des nächsten Tages war das neue Paul-Klee-Museum in Bern, dessen phantasievolle Architektur die Hügelformen der Voralpen nachahmt. Ein Meisterwerk des Stararchitekten Renzo Piano, würdig, die zahlreichen Kostbarkeiten des delikaten Werks von Paul Klee zu beherbergen. Für den großen Sohn der Stadt ist dies eine späte Wiedergutmachung für den kühlen Empfang des 1933 heimgekehren "entarteten" Künstlers, dem die Einbürgerung in die Schweiz trotz weltweitem Ruhm versagt blieb. Am Abend dann die erste musikalische Herausforderung für die Kantorei: Das Konzert in der Thuner Stadtkirche. Chorleiter Stefan Skobowsky hatte ein anspruchsvolles Programm einstudiert, in dem alte sechsstimmige und doppelchörige Motetten einen modernen Teil einrahmten, der auch eigene kirchenmusikalische Kompositionen des Kantors enthielt. Zudem spielte Stefan Skobowsky ein prächtiges Orgelwerk von Maurice Duruflé, das höchstes technisches und interpretatorisches Können voraussetzt und die Zuhörer in seinen Bann zog. Der folgende Samstag galt dem Besuch von Bern, dessen unbeschädigte
Altstadt in einer Aareschleife außerordentlich reizvoll ist. So belobigt, musizierten die Sänger und ihr Kantor beim Sonntagsgottesdienst
in der Thuner Stadtkirche mit Engagement und Können. Einen letzten Farbtupfer lieferte der Rheinfall von Schaffhausen, wo
sich erstmals auch die Sonne wieder zu einem vorsichtigen Strahlen herbeiließ,
das der Heiterkeit der Heimreisenden entsprach. Dr. Klaus Horn
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