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Bericht über die Chorreise 2007 nach Herrnhut

Nagold. Pünktlich zum Beginn der Schulferienzeit startete die Evang. Kantorei Nagold zu ihrer traditionellen Chorreise. Ziel war diesmal Herrnhut mit der von Nikolaus Ludwig, Graf von Zinzendorf gegründeten Brüdergemeine und die Oberlausitz im Gebiet des Dreiländerecks Sachsen, Polen, Tschechien. Erste bedeutende Etappe auf dem Wege nach Herrnhut war die Porzellanstadt Selb in Bayern. Anläßlich einer Werksbesichtigung der Fa. Hutschenreuther wurde man in die Geheimnisse der Fayence-Herstellung eingeweiht. Nach diesem interessanten Intermezzo ging die Fahrt zügig weiter nach Herrnhut, wo uns im Gästehaus der Evangelischen Brüder-Unität Herrnhuter Brüdergemeine ein einladendes Quartier erwartete.

Der nächste Tag brachte uns eine interessante Reise über die Grenze nach Polen bis nach Jelenia Gora (Hirschberg). Sehr schön anzusehen die Gnadenkirche, das Rathaus und die schön restaurierten barocken und klassizistischen Bauten um den Marktplatz. Durch die wunderschöne Landschaft mit bewaldeten Bergen ging die Fahrt weiter nach Karpacz (Krummhübel) und weiter steil hinauf zur Stabkirche Wang. Dieses kostbare norwegische Baudenkmal ist auf abenteuerliche Weise ins Riesegebirge geraten und bildet nun mit dem Blick zur Schneekoppe ein beeindruckendes Ensemble. Spontan ließ die Kantorei auswendig das "Jauchzet dem Herrrn alle Welt" von Mendelssohn erklingen. Den Abschluß dieser Fahrt bildete ein Rundgang durch die historische Altstadt von Zittau, in der auch der berühmte Baumeister und Maler Karl Friedrich Schinkel gewirkt hat. Der Tag wurde beschlossen mit dem traditionellen bunten Abend bei frohen und lustigen Gesängen, Gedichten und Spielen.

Bautzen, Hauptort der Oberlausitz, war das Ziel am Samstag. Gekonnte und liebevolle Stadtführungen brachten uns diese wunderschöne Stadt der Türme, Kirchen und alten wunderschön restaurierten Bürgerhäuser näher. Der negative Beigeschmack durch die berüchtigten Gefängnisse während der SED-Herrschaft war schnell verschwunden. Beim Konzert im Simultandom St. Petri erklangen unter der Leitung von Stefan Skobowsky Motetten von Schütz, Homilius, Brahms , Pepping und Mendelssohn. Erfüllt von der Schönheit des Domes und der Stadt mundete ein sorbisches Abendessen im Restaurant "Wjelbik", serviert von der charmanten Wirtin in sorbischer Tracht, prächtig. Der Sonntags-Gottesdienst in der Saalkirche der Herrnhuter Brüdergemeine wurde von der Kantorei mitgestaltet. Stefan Skobowsky erfreute die gottesdienstliche Gemeinde an der Orgel mit Kompositionen von Mendelssohn. Ein kurzer Museumsbesuch vertiefte den Tags zuvor gewonnenen Eindruck von Herrnhut, seiner Zerstörung 1945 und seines Wiederaufbaues. Ein Besuch der Stern-Werkstatt durfte natürlich nicht fehlen.

Görlitz, ehem. Hauptstadt und kultureller Mittelpunkt der Lausitz, bildete einen weiteren Höhepunkt der Chorreise. Die raummächtige spätgotische Pfarrkirche St. Peter und Paul mit der berühmten Sonnenorgel, die prächtig ausgestatteten barocken Häuserfronten, die Kaufhäuser, Banken und Gaststätten aus der Zeit des Barock bis um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. sowie die vielen Sehenswürdigkeiten, wie Dreifaltigkeitskirche, Kaisertrutz, Rathaus und Schönhof, hinterließen einen nachhaltigen Eindruck von der Neißestadt. Kein Wunder, dass dieses Kleinod sich mit bester Aussicht -wenn auch vergeblich- um den Titel der Kulturhauptstadt Europas des Jahres 2010 bewerben konnte.

Nach einem Spaziergang entlang der Neiße -zugleich Grenze zu Polen- und nach dem Singen im Vesper-Gottesdienst in der Marienkirche des Zisterzienserinnenklosters Marienthal bei Ostritz beschloß ein kräftigendes Mahl in der Klosterschenke den Tag.

Ein Chorkonzert im Kirchenzelt St. Elisabeth in der Bundesgartenschau in Gera mit Werken von Schütz, Homilius, Brahms, Mendelssohn und Mauersberger bildete einen schönen Abschluß dieser ereignisreichen und gelungenen Chorreise.

Wolfgang Fezer

Bilder von der Chorreise 2007

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