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aus dem Schwarzwälder Boten vom 10.07.2007
Evangelische Kantorei gibt festliches Konzert
In der Stadtkirche präsentieren sich die Sänger gut vorbereitet für die Chorreise


Nagold. Ein weiteres Mal hat die evangelische Kantorei einen Beitrag zum abwechslungsreichen Nagolder Kulturleben geleistet. Unter der bewährten Leitung von Bezirkskantor Stefan Skobowsky gab der Chor unter dem Titel "Singet dem Herrn" ein, am kirchlichen Liedgut gemessen, beschwingtes, festliches Sommerkonzert im Vorfeld der alljährlichen Chorreise.
Skobowsky hat mit dem Chor einen lockeren Querschnitt durch vier Jahrhunderte Kirchenmusik einstudiert. Ausgehend vom späten 16. Jahrhundert präsentierte der Chor Lieder bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Neben den auch Laien bekannten Werken von Johannes Brahms (1833-1897) und Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) hat der Chorleiter Lieder von Komponisten wie Heinrich Schütz (1585-1672) und Ernst Pepping (1901-1981) ausgewählt.
Ein weiterer Höhepunkt des Konzertes waren Werke von Gottfried August Homilius (1714-1785), Zeitgenosse Friedrichs des Großen und Maria Theresias. Vermutlich war Homilius ein Schüler Johann Sebastian Bachs, der nach 1740 auch beste Kontakte zur Dresdner Residenz hatte. Er erscheint ab 1735 als Organist in der Frauenkirche in Dresden und nach 1755 als Kantor an der hoch angesehenen Schule der Kreuzkirche ebenfalls in Dresden. Sein kompositorisches Werk umfasst zahlreiche Motetten, Orgelwerke, Passionen und Arien. Vom Kantoreichor wurden drei Titel gesungen, deren Hauptthema entsprechend der barocken Prägung der "Vater" war. Dies ist im wörtlichen, als auch im übertragenen Sinn zu verstehen. Die Entstehungszeit ist in den schweren Zeiten der Auseinandersetzungen zwischen dem Königreich Preußen und dem Österreich des Hauses Habsburg in den Schlesischen Kriegen zu sehen. Der Titel "Vater" bezieht sich nicht nur auf Gott und den Familienvater, sondern auch auf die väterlichen Verpflichtungen von Fürsten, Königen und Kaisern gegenüber ihrem leidgeprüften Volk.
Skobowsky freute sich nach dem Konzert mit seinem Chor über die gute Annahme des trotz schlechten Wetters recht zahlreichen Publikums, die gezeigten guten gesanglichen Leistungen und den geschlossenen Auftritt des Chores. Trotz der über 45 Minuten reinen Gesangszeit haben die Stimmbänder aller Sänger durchgehalten. Allen Beteiligten hat es sichtlich und hörbar Spaß gemacht. Beste Voraussetzungen für die anstehende Chorreise nach Sachsen.

Ingo Wetter

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