aus dem Schwarzwälder Boten vom 12.05.2010 Die hohen Tonlagen im Sopran (bei jungen Chören oft hart und metallisch) klangen nicht nur sauber, sondern schön elastisch und fast warm. Die einzelnen Stimmgruppen fielen nirgends auseinander, waren kompakt und in sich homogen. Die gesamten Chorsätze an diesem Abend waren sicher und machten daher einen hellen und offenen Eindruck. Lediglich die sprachliche Verständlichkeit könnte noch etwas verbessert werden. Für die zahlenmäßige Unterlegenheit der Männerstimmen lässt sich nur schwer etwas unternehmen. Die vier Gesangssolisten Susan Eitrich (Sopran), Eike Tiedemann (Alt), Thomas Scharr (Bass) und der für den erkrankten Julius Pfeifer eingesprungene Rüdiger Linn gefielen nicht nur durch ihre kräftigen Stimmen, sondern auch durch ihren lebendigen und engagierten Vortrag. Das neu gebildete Kantatenorchester gab an diesem Abend einen überraschend positiven und gekonnten Einstand. Das ist für Nagold eine echte Bereicherung. Nicht nur das saubere Musizieren der einzelnen Stimmgruppen - etwa die exakte und dezente Stimmführung in den ersten Violinen, der überzeugende Generalbass in den Arien, die Strahlkraft der Bachtrompeten, die außergewöhnliche Schönheit der ersten Oboe - waren mit Freude zu hören. Man hatte auch den Eindruck, dass hier schon ein feines Zusammenspiel, ein Aufeinanderhören stattfindet. Das Konzert fand langen und herzlichen Beifall der Hörer. Ulrich Eißler
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